Höcker und Partner Ratgeber
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Kurz- und langfristige Auswirkungen der COVID-19 Pandemie

Das Corona-Virus ist eine ernsthafte Herausforderung für die Gesellschaft. Erste Auswirkungen sind aber bereits sichtbar. Ein Kommentar von Rechtsanwalt und Notar a.D. Karl-Wilhelm Höcker

Rechtsanwalt Osnabrück Corona

Die Ausbreitung des Coronavirus stellt die Gesellschaft vor viele Herausforderungen. 

Das Corona-Virus ist eine ernsthafte Herausforderung für die Gesellschaft. Nicht nur bei den Bürgerinnen und Bürgern in Osnabrück und dem Landkreis Osnabrück wächst die Sorge, auch bei Unternehmen ist sie spürbar. Seriös kann niemand die Tragweite beschreiben.

Als Gesellschaft schließen wir hoffentlich die richtigen Schlüsse:

  • Bestimmte Berufsgruppen verdienen mehr öffentliche Anerkennung und bessere Bezahlung.
  • Populismus hat auf Dauer keine Chance.
  • Investitionen in Technologie, Bildung und Infrastruktur müssen erhöht werden.
     

Wie sich die Gesellschaft und Regierungen in der aktuellen Situation verhalten, ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns erwartet, wenn sich die Natur in 10+ Jahren die Erde zurückholen wird.. Allerdings sind die Auswirkungen aufgrund der Maßnahmen der Bundesregierung auf die globale, nationale und regionale Wirtschaft bereits sichtbar.

Eine Einschätzung zu den wirtschaftlichen Auswirkungen. 
 

Kurzfristig: Jetzt ist Krise

  • Wir erleben eine massive Veränderung in der täglichen Arbeit durch die Umstellung auf Homeoffice und digitale Prozesse. 
  • Bestimmte Industrien sind nahezu lahmgelegt (Tourismus) oder beeinträchtigt (Handel). Lieferketten und Produktionsprozesse sind gestört.
  • Gravierend sind die Auswirkungen tatsächlich auf Umsätze und Neugeschäft von Unternehmen.
  • Aktionismus beherrscht das Tagesgeschäft.
  • Cash ist King: Der Hauptfokus muss auf einer mittel- bis langfristigen Sicherung der Liquidität liegen.
     

Mittelfristig: Korrektur

  • Aktien: Hochvolatil (zwischendurch steigend) im Trend abwärts. Steigende Kurse der letzten 3-4 Jahre sind in erster Linie Konsequenz von Rückkaufprogrammen gewesen. Die bleiben jetzt aus.
  • Immobilien: Stagnierend oder teilweise abwärts.
  • Insolvenzen: Die sogenannten „Zombie-Unternehmen“ gehen insolvent. Kurzfristiges Fortbestehen kann durch neue Kredite nicht mehr gesichert werden.
  • Übernahmen: Wer jetzt Cash-Reserven hat, kauft gute Unternehmen zum guten Preis.
  • Arbeitslosigkeit: Anstieg der Arbeitslosigkeit unausweichlich.
     

Langfristig: Gewinner und Verlierer

  • Verlierer: Unternehmen, welche in der Vergangenheit nicht genug in Nachhaltigkeit investiert haben
  • Gewinner: Eben jene Unternehmen, die investiert haben und jetzt die Chancen ergreifen (siehe nächster Abschnitt) 
     

Für die Zukunft richtig aufstellen

Meine Prognosen:
  • Viele Unternehmen müssen sich nochmal digitaler und agiler aufstellen. Einführung neuer Arbeitsmodelle (Homeoffice), digitale Vertriebskanäle (Onlineshops) oder neuer digital Tools (Cloud, Telefonkonferenz) sind die Folgen.
  • Nachhaltiges Wirtschaften wird bedeutsamer. Künftige Arbeitsverträge und insbesondere Geschäftsführerverträge werden um sozial-ökologische Verträge ergänzt. Unternehmensziele werden erweitert. Soziale und ökologische Ziele werden wichtiger.
  • Roboterisierung wird stärker und schneller voranschreiten. Technik wird nicht krank. 
  • Die Diskussion um neue Einkommensmodelle für das zukünftige Arbeiten (Debatte um bedingungsloses Grundeinkommen) wird massiv zunehmen. Es wird heftige politische Verteilungskämpfe geben.

 

Corona lehrt uns: Die Krisen des 21. Jahrhunderts sind grenzüberschreitend. Ihre Lösungen sind es aber auch. Nach der Corona-Krise wird die Wirtschaft neu aufgebaut werden müssen. Es ist die Stunde für nachhaltiges Handeln.