Ein Testament sollte mögliche Trennungen berücksichtigen. Trotz einer Trennung bleibt die Erbregelung bis zur rechtskräftigen Scheidung oder einer Änderung gültig. Meist wollen getrennte Partner sich nicht mehr gegenseitig begünstigen. Es ist ratsam, die Folgen einer Trennung und Scheidung in Bezug auf das Erbrecht zeitnah notariell zu klären. Dies ist insbesondere für Lebenspartner ohne Trauschein wichtig, die einen Erbvertrag abgeschlossen haben.
Gültigkeit von Testamenten bei Trennung
Nur durch eine Scheidung verlieren Testamente ihre Gültigkeit. Eine reine Trennung beeinflusst das Erbrecht nicht direkt. Bei einem individuellen Testament kann dieses problemlos geändert oder vernichtet werden.
Änderungsvoraussetzungen im Testament
Bei einem gemeinschaftlichen Testament sind einseitige Änderungen nur mit notarieller Bestätigung und Kenntnisnahme des anderen Partners möglich. Bei Abschluss eines Testaments sollte bereits an mögliche Scheidungsfälle gedacht werden. Erbverträge zwischen Ehepartnern oder Lebensgefährten können nur durch bestimmte Maßnahmen aufgehoben werden.
Anforderungen für eine Scheidung
In erbrechtlichen Belangen spielt die Scheidung eine zentrale Rolle. Vor einer Scheidung müssen Paare jedoch ein Jahr getrennt leben. Auch eine rein räumliche Trennung innerhalb einer Wohnung kann als Trennung gelten. Eine Annullierung und eine Scheidung sind nur nach einem formalen Antrag und einer gerichtlichen Entscheidung möglich.
Pflichtteil trotz Enterbung
Auch bei einer Trennung kann ein Partner nicht einfach durch ein Testament ausgeschlossen werden. Selbst wenn der überlebende Partner weder Erbe noch Vermächtnisnehmer ist, kann er einen gesetzlichen Pflichtteil fordern. Bei unverheirateten Partnern, die keinen Erbvertrag haben, gibt es kein Pflichtteilsrecht.
Im Vorfeld von einem Notar zu diesem Thema beraten lassen.
Bevor Sie handeln oder Entscheidungen treffen, sollten Sie sich professionell durch unsere Notare beraten lassen. Das Erbrecht ist komplex – und es lohnt sich, genau Bescheid zu wissen.